Region: Ostfriesland / Friesland

Ostfriesland liegt im äußersten Nordwesten Niedersachsens und grenzt an die Nordsee an. Ca. eine halbe Million Menschen leben in Ostfriesland, das im Vergleich zum Bundesdurchschnitt dünn besiedelt ist. Es gibt keine Großstadt, vielmehr prägen die Mittelstädte Emden, Aurich, Leer, Norden und Wittmund sowie Kleinstädte und eine Vielzahl von Dörfern die Region.

Über die Jahrhunderte war Ostfriesland von der Landwirtschaft, der Fischerei und vom Handel geprägt, in den Hafenorten vom Seehandel. Erst der Deichbau und die Melioration haben die landwirtschaftliche Nutzung möglich gemacht. Inzwischen hat der Tourismus, vor allem auf den Inseln und in vielen Küstenorten, hohe Bedeutung gewonnen.

Ostfriesland war durch große Moore im Süden von der Entwicklung im Rest des Landes isoliert. Dies zeigt sich noch heute darin, dass schätzungsweise 50 Prozent der Einwohner noch ostfriesisches Platt sprechen. Auffällig für die Gegend sind die Fehngebiete mit Kanälen, die zum Abtransport des gestochenen Torfs dienten und auf dessen Seiten sich die Häuser entlangreihen.

Typisch für die Landschaft der Küste sind Salzwiesen, die bei besonders hohen Wasserständen überflutet werden. Der Queller, der hier wächst, ist auch in den Großstädten ein zunehmend beliebtes Gewächs und kommt immer häufiger als Salat oder Gemüsebeilage auf die Teller.

Es gibt kaum größere Waldgebiete. Ausnahmen sind der Heseler Wald, der Ihlower Forst, der Karl-Georgs-Forst (Friedeburg), der Egelser Wald und der Meerhusener Wald (beide Stadt Aurich).

Der größte Hochmoorsee Deutschlands ist das Ewige Meer. Größter Fluss Ostfrieslands ist die Ems, der durch die Überführung der Kreuzfahrtschiffe, die die Meyer Werft baut, sehr bekannt geworden ist.

Schiefer als der Schiefe Turm von Pisa ist der Kirchturm der Suurhuser Kirche, die aus diesem Grund im Guinness-Buch der Rekorde steht.

Die größte Veranstaltungshalle Ostfrieslands ist die Nordseehalle in Emden, zusätzlich gibt es in Aurich die Stadthalle und die Sparkassen-Arena sowie die Ostfrieslandhalle in Leer.

In Ostfriesland gibt es zahlreiche Windmühlen. Viele können besichtigt werden und in den daneben befindlichen Backstuben wird in regelmäßigen Abständen Brot gebacken; der Erlös dient dem Erhalt der Mühlen. Die höchste Mühle Deutschlands mit einer Kappenhöhe von 30,2 m steht in Hage. Die älteste erhaltene Holländerwindmühle Deutschlands, die Peldemühle, aus dem Jahr 1741 befindet sich in Wittmund. Sehr bekannt sind auch die Zwillingsmühlen von Greetsiel.

Auf dem Gemeindegebiet Krummhörn steht sowohl der größte Leuchtturm der deutschen Nordseeküste in Campen mit 65 m Höhe als auch der kleinste in Pilsum mit 12 m Höhe. Der gelb-rot gestreifte Turm wurde insbesondere durch den Otto-Film „Otto – Der Außerfriesische“ bekannt und ist seitdem ein Markenzeichen Ostfrieslands.